Wildemann, Bahnhofstraße,

Brückenbau im Harz

Wildemann ist ein Ortsteil von Clausthal-Zellerfeld. Hier baute unsere Fachgruppe Brückenbau von Freitagabend bis Sonntagmittag eine dreiwandige-einstöckige-24t Bailey-Brücke über die Innerste.
Brückenbau über die Innerste im Harz. Foto THW

Brückenbau über die Innerste im Harz. Foto THW

Im September 2019 gab es eine wichtige Anforderung an den OV Bremen-Süd. Eine Brücke über die Innerste im Harz, muss saniert werden, da sie bei einem der letzten Hochwasser einen massiven Schaden erlitt. Aber ohne eine Querung des kleinen Flusses geht es in Wildemann auf keinen Fall. Denn, diese Brücke ist extrem wichtig, da die freiwillige Feuerwehr von Wildemann ohne sie nicht sinnvoll ausrücken kann. Die Kameraden dankten es uns damit, dass wir Vorort ihre Sanitäranlagen nutzen duften. Das war effektive kameradschaftliche Hilfe am Ort des Baugeschehens . Unser Dank geht ebenfalls an das Besucherbergwerk Wildemann, deren Sanitäranlagen wir Vorort nutzen durften.

Gerade für die Fahrzeuge der Feuerwehr musste ein stabiles Provisorium für angedachte vier Monate über die Innerste erbaut werden. Genau die richtige Aufgabe für unsere Fachgruppe Brückenbau. Schon lange Zeit vorab wurde viel Arbeit in die Planung der Brücke gesteckt. Es galt Genehmigungen einzuholen oder detaillierte Bauplanungen zu erstellen.

In der Zeit Vom 17. bis 19. Juli 2020 konnte nun die Brücke gebaut werden. Alle Vorarbeiten waren geleistet. An der Baustelle waren die Brückenauflager aus Beton fertig. Alle Bremer beteiligten Helfer trafen sich am Freitag um 14 Uhr in unserer Unterkunft. Nach sechs Stunden Fahrt in Kolonne kamen wir in Wildemann in der Bahnhofstraße an. Am Ende dieses Anreisetags musste nun noch das Material abladen werden. So konnte man am nächsten Tag sofort loslegen. Die Kameraden des THW Ortsverbands Clausthal-Zellerfeld hatten zwischenzeitlich die Baustelle dazu vorbereitet. Das Abladen dauerte so seine Zeit. Deutlich in der Nacht ging es erst in unsere Unterkünfte. Coronabedingt übernachteten wir auf Feldbetten an zwei Standorten, einmal im THW Ortsverband Clausthal-Zellerfeld sowie in der Wache der Freiwilligen Feuerwehr von Clausthal-Zellerfeld. Ausdrücklich sei an dieser Stelle beiden für ihre kameradschaftliche Hilfe gedankt. Nur so war es uns möglich die Vorgaben durch Covid-19 sinnvoll einzuhalten.

Auf Grund der Pandemielage musste geschickt in Schichten gearbeitet werden, dann konnte man auch mal auf den Mundschutz verzichten. Beim Bau der Ersatzbrücke wurden wir durch die Kameraden des OV Clausthal-Zellerfeld tatkräftig unterstützt. Und, sie kümmerten sich auch um unsere Verpflegung während dieser Tage. Ein weiterer ausdrücklicher Dank an die Kameraden des THW dafür. Hier zeigt sich einmal wieder die Stärke eines bundesweiten THW!

Der Samstag stand im Zeichen des Baus der Bailey-Brücke. Die 40 Einsatzkräfte des THW zweier Ortsverbände arbeiteten dazu Hand in Hand. Die Brücke musste an diesem Tag möglichst fertig werden, was leider nicht ganz gelang. Die Tücke liegt wie bekannt im Detail und z.B. gab unser neuer Kompressor für den Nagler seinen Geist auf. Über Nacht musste eine Lösung gefunden werden – und man fand sie. Der Kompressor des GKW des OV Clausthal-Zellerfeld konnte am Sonntag als Ersatz topp genutzt werden. Die Helfer unserer Brückenbaugruppe kennen ihr Metier. Jeder Handgriff am Samstag saß. Abends war die Ersatzbrücke mit einem Eigengewicht von 18 Tonnen soweit fertig, dass am nächsten Tag sinnvoll weitergearbeitet werden konnte.

Sinnvoll weiterarbeiten hieß, am Sonntag um 05.15 Wecken, 06.00 Frühstück, 30 Minuten Fahrt zur Baustelle und um 07.30 aufnehmen der Arbeit Vorort. Alles deutlich früher als ursprünglich angedacht. So kamen wir  jedoch wieder in die vorgeplante Zeitschiene. Alle Endarbeiten an der Ersatzbrücke wurden zügig fertig gestellt. Frühmorgens hatte sich auch schon der verabredete große Fünf-Achser-Autokran schon in Stellung gebracht. Die Zusammenarbeit zwischen THW und der Kranbesatzung ging reibungslos von statten. Man sprach die gleiche Sprache, die an Baustellen üblich ist.

Warum der schwere Autokran? Nun, die Brücke stand am Sonntagmorgen nicht dort, wo sie hingehörte. Noch stand sie auf der alten, sanierungsbedürftigen Brücke, da wo sie tags zuvor zusammengebaut wurde. Sie überspannte zwar irgendwie schon die Innerste, aber nicht da wo sie sollte. Die Brücke musste nun noch eingekrant werden. Nach einer leichten Korrektur der Brückenlager passte alles. Um viertel vor elf hieß es auf der Baustelle laut und deutlich vernehmbar „Brücke liegt“. Nun ging es an die Endarbeiten, z.B. das Nachziehen sämtlicher Schrauben und Muttern. Wir reden hier übrigens nicht über Schlüsselgröße 13, sondern 32 und so. Die Brückenbaustelle musste natürlich noch gesichert und der Arbeitsplatz geräumt werden. Die Anschlüsse an die Fahrbahnen übernimmt nun ein Bauunternehmer. Das gehörte nicht zu unserem Auftrag.

Um halb zwei fuhren wir in Kolonne von neun Fahrzeugen zurück in die Unterkunft des OV Clausthal-Zellerfeld. Hier gab es die Möglichkeit nach Tagen von harter Arbeit und wenig Schlaf etwas auszuspannen und zu Mittag zu essen. Für uns Bremer hieß es um 15 Uhr Abmarsch gen Bremen, in Kolonne von fünf Fahrzeugen. Nach zwei technischen Halts und fünf Stunden Fahrt rückten wir um 20 Uhr in unsere Unterkunft Am Seesenthom ein. Die Arbeit war hier jedoch noch nicht zu Ende. Es musste soweit abgeladen werden, dass unsere Fahrzeuge sofort wieder einsatzbereit waren. Immerhin sind wir eine Einsatzorganisation. Der nächste Einsatz könnte auch schon in der kommenden Nacht sein.

RF


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