Bremen,

Vor 20 Jahren: Gasexplosion in Bremen

Vor 20 Jahren ereignete sich im Bremer Ortsteil Neustadt eine Gasexplosion. Es passierte 20. November 2000 im Keller eines dreistöckigen Seniorenwohnheims der Heilsarmee. Die ersten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst fanden das Wohnheim mit 22 Seniorenwohnungen total zusammengebrochen vor. Die beiden Nachbarhäuser waren stark einsturzgefährdet. Umgehend wurden von der Berufsfeuerwehr Bremen, die die Einsatzleitung hatte, Schnell-Einsatzgruppen des Sanitätsdienstes und des Technischen Hilfswerks nachalarmiert.
Gasexplosion im November 2000 - beginnende und letzte Arbeiten am Trümmerkegel. Foto THW

Gasexplosion im November 2000 - beginnende und letzte Arbeiten am Trümmerkegel. Foto THW

Das THW war anfangs mit mehreren Bergungsgruppen, einer Fachgruppe Ortung sowie zwei Fachgruppen Räumen vor Ort. Unter der Einsatzleitung der Feuerwehr wurden die rund 100 Einsatzkräfte des THW gemeinsam mit den Feuerwehrleuten zum Absuchen des gut 10 m hohen Trümmerkegels eingesetzt. Zu dieser Zeit war die Ortung von verschütteten Personen die wichtigste Aufgabe. Die Einsatzkräfte drangen dabei auch in Hohlräume ein. Zur Unterstützung kamen Rettungshundestaffeln verschiedener Hilfsorganisationen zum Einsatz. Die THW-Fachgruppe Ortung aus Bremerhaven unterstützte die Suche nach den Verschütteten mit ihrem elektronischen Ortungsgerät. Parallel mussten THW-Kräfte umfangreiche Sicherungs- und Einreißarbeiten am Trümmerkegel und an den Nachbargebäuden durchführen.

Die Hilfsmannschaften mussten anfangs den Trümmerkegel Stein für Stein mit der Hand abtragen. Noch am frühen Abend des ersten Einsatztages konnten zwei eingeschlossene Personen geortet und gerettet werden. Später kamen neben den Radladern der THW-Räumgruppen auch der 20-Tonnen Teleskopkran des THW Bremen-Süd zum Einsatz. Mit ihm konnten mehrere Betondeckenteile vom Trümmerkegel heruntergehoben werden. Für die Beleuchtungsmaßnahmen der Einsatzstelle stellten die THW Fachgruppen Infrastruktur und Elektroversorgung umfangreiches Material zur Verfügung.

Im Ortsverband Bremen-Süd war von der ersten bis zu letzten Einsatzminute mit dabei, sowohl bei den Arbeiten Vorort, als auch im Hintergrund. Sie richteten u.a. für die THW-Einsatzkräfte einen Bereitstellungsraum ein. Hier erfolgte die Betriebsstoffversorgung durch das THW und die Verpflegung der Helfer durch die Verpflegungsgruppe der Feuerwehr.

Erst am sechsten Einsatztag waren alle vermissten Personen geborgen. Durch die harte Arbeit aller Einsatzkräfte konnten 19 verletzte und zwei verschüttete Personen gerettet werden. Die Gasexplosion forderte zwölf Menschenleben. - Insgesamt waren an den sechs Einsatztagen 365 THW-Einsatzkräfte aus 14 THW-Ortsverbänden aus Bremen und Umgebung eingesetzt.

Dieser spektakuläre Einsatz vor 20 Jahren war es buten un binnen Wert Zeitzeugen in unserem Ortsverband für Radio Bremen zu interviewen. Rolf Fraedrich und Marc Ottilige gaben gerne Auskunft über ihre Erlebnisse damals. Der Bericht wurde am 20. November 2020 im Fernsehen gesendet ( Bericht ab Minute 22:29).

JK / RF


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