Wir haben uns sehr gefreut, dass sogar noch ein Gründungsmitglied, nämlich Horst Werner, bei den Feierlichkeiten dabei sein konnte. Er war bei Gründung der erste Ausbildungsleiter des Ortsverbands. Ins THW eingetreten ist er im September 1957.
In seiner langen aktiven Zeit hat Horst mehrere wichtige Funktionen langjährig innegehabt. So war er von 1970 bis 1978 Bereitschaftsführer der 3. Bergungsbereitschaft. Er war sozusagen Gründungsmitglied der THW Helfervereinigung Bremen-Neustadt e.V. und wurde etwas später für viele Jahre deren Vorsitzender. Von 1978 bis 1995 war Horst hauptamtlich als Geschäftsführer für das THW in Bremen tätig. Er konnte so eine Menge auch für das THW auf der linken Weserseite positiv beeinflussen. Noch heute ist sein Wissen und seine Erfahrung im Ortsverband gefragt.
Da die Stelle des Ortsbeauftragten derzeit vakant ist, begrüßte Rolf Fraedrich die Gäste. Ein besonderer Dank galt an dieser Stelle insbesondere allen, die diese Feier ermöglicht haben! Auch Michael Peters ergriff, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Helfervereins, kurz das Wort. - Auf einer parallellaufenden Veranstaltung der Regionalstelle Bremen wurde unser Helfer Klaus Kardel für seine 50jährige Mitgliedschaft im THW geehrt.
Jürgen Kardel nahm danach die Anwesenden auf eine historische Zeitreise mit, nämlich die unseres Ortsverbands von 1962 bis 2022. Die „Geburtsstunde“ unseres Ortsverbands ist der Eingang des Schreibens der Leitung des Technischen Hilfswerks vom 19. November 1962. Es beinhaltete, dass der seit 1952 bestehende Ortsverband Bremen aufgelöst und in drei selbständige Ortsverbände aufgeteilt wurde. Einer davon war der Ortsverband Bremen-Neustadt - WIR. Erster Ortsbeauftragter wurde damals Carl Robert Herbst. Der Helferbestand zu dieser Zeit betrug 546 Helfer und die Unterkunft befand sich im Niedersachsendamm 53, in Bremen-Huckelriede.
Was die Namensgebung angeht, war unser Ortsverband über die sechs Jahrzehnte recht wechselhaft. Wir hießen
- 1962 Ortsverband Bremen-Neustadt,
- 1964 Bezirksverband Bremen-Neustadt,
- 1978 Ortsverband Bremen-Neustadt und
- seit 1995 Ortsverband Bremen-Süd.
Unser Ortsverband lud seine ehemaligen Helfer ein, um gemeinsam das 60jährige Bestehen würdig begehen zu können. Die „Alten“ hatten Möglichkeit den heutigen Ortsverband deutlich in Augenschein zu nehmen. Wie sieht die Unterkunft, wie die persönliche Ausstattung eines Helfers heute aus? Welches Gerät und welche Fahrzeuge stehen heute für den Einsatz zur Verfügung? Bei einer zünftigen Erbsensuppe, gekocht von unserer Log-V nach einem Rezept aus den 60er Jahren, konnte man sich über alte und heutige Zeiten gut austauschen. Viele Bilder halfen schnell in alte Erinnerungen zu kommen. Später klang die Veranstaltung bei Kaffee und Kuchen aus.
Für die heute aktiven Helferinnen und Helfer des Ortsverbands war der Abend reserviert. Um unsere LOG-V die Möglichkeit des Mitfeierns zu ermöglichen, sorgte ein Caterer für Gegrilltes. Getränke gab es natürlich auch. Man kennt sich und nutze den Abend für kameradschaftliche Gespräche. An diesem Abend waren ausdrücklich auch alle Partnerinnen und Partner mit dabei. Denn, ohne ihr Einverständnis geht letztlich keiner von uns zum engagierten und oft zeitaufwendigen Dienst beim THW.
Wie stellt sich die Situation im Ortsverband heute dar? Im Jahr 1978 sind wir in unsere heutige Unterkunft im Seesenthom 2, in Bremen-Huckelriede, umgezogen. Sie wurde vor ein paar Jahren umfangreich saniert. Seit Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 versehen alle hier tätigen aktiven rund 60 Helferinnen und Helfer ihre Mitarbeit ausschließlich ehrenamtlich, ohne einen Bezug zur Freistellung von der Bundeswehr. Im November 2022 umfasste unser Ortsverband einen Technischen Zug (TZ) mit einem Zugtrupp (ZTr), einer Bergungsgruppe (B) sowie den Fachgruppen Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N), Wassergefahren Typ A (FGr W), Brückenbau (FGr BrB) und Logistik-Verpflegung (FGr Log-V). Dazu kommen zwei Einheiten der sogenannten Örtlichen Gefahrenabwehr (ÖGA), nämlich die ÖGA Digitalfunk und eine ÖGA, die spezialisiert ist auf die Dekontamination von Personen bei Ölschadenlagen.
Wenn man sich die politische Weltlage und die Entwicklung der Naturkatastrophen realistisch anschaut, dann hat unser Ortsverband Bremen-Süd auch in Zukunft sicher, ohne jede Diskussion, seine Existenzberechtigung. Wir wissen, wir sind gut und wir bleiben dran!
Übrigens, ganz viele Bilder von der Veranstaltung findet man auf dieser Homepage unter "Galerie".
RF