Im März 1981 gab es eine außergewöhnlich intensive Schneeschmelze im Harz und im Weserbergland sowie tagelang Dauerregen. Die Wassermenge der Weser schwoll in Bremen auf bis zu 2650 Kubikmeter pro Sekunde an. Unterhalb der Schleuseneinfahrt des Weserwehrs brach am 15. März nachmittags der linke Weserdeich. Als direkte Folge davon wurden etwa 100 Kleingartenparzellen in die Weser gerissen.
Einsatzkräfte aller damals neun Bremer THW-Ortsverbände waren während dieser Märztage rund um die Uhr im Einsatz. Als eine der ersten Maßnahmen wurde den Kleingärtnern von THW geholfen. Es galt ihr Hab und Gut aus den Parzellenhäuschen zu retten, bevor sie von den Fluten weggerissen wurden. Als Führungskräfte waren damals auch Jürgen Kardel und Rolf Fraedrich (siehe aktuelle Fotos) vom damaligen THW Ortsverband Bremen-Neustadt, heute OV Bremen-Süd, mit dabei. Sie berichteten dem Team um Janos Kereszti von Radio Bremen über den Einsatz des THW und ihre persönlichen Erlebnisse aus diesen Tagen.
Neben diesem folgeschweren ersten Deichbruch taten sich weitere Probleme auf. Das Wasser kam nicht wie üblich ganz langsam aus Richtung Nordsee. Nein, es kam mit hoher Strömungsgeschwindigkeit von der Oberweser. Dafür sind die Deiche Bremens nicht wirklich ausgelegt. So wurde ein Brückenpfeiler der „Erdbeerbrücke“ unterspült. Er wurde mit großen Tetrapoden gesichert. Weiter drohte der Habenhauser Deich, Höhe Hotel Werdersee, zu brechen. Von 17 nachmittags bis 4 Uhr morgens arbeiteten rund 200 Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr und Soldaten der Bundeswehr gemeinsam an einen Entlastungsdeich aus Sandsäcken von 50 Metern Länge. Parallel liefen diverse weitere Arbeiten, um ein Unterspülen und Brechen von Deichen zu verhindern.
Der Beitrag wurde bei „buten un binnen“ von Radio Bremen am Freitag, 22. November 2019 um 19.30 Uhr gesendet. Hier kann man ihn sich ansehen (online bis zum bis zum 21.11.2020): https://www.butenunbinnen.de/videos/auf-dem-deich-bruch-100.html
RF/JK